Frauen und Mädchen besser schützen – Die Frauen Union Nordrhein- Westfalen fordert mehr Aufklärung und bessere Prävention im Kampf gegen Genitalverstümmelung!

14.07.2020

Nach Angaben von UNICEF sind weltweit ca. 125 Millionen Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen aus den Herkunftsländern Ägypten, Eritrea, Somalia, Nigeria und Irak.

Auch in Deutschland sind Mädchen und Frauen dem Risiko ausgesetzt, heimlich hierzulande oder im Ausland an ihren Genitalien verstümmelt zu werden.

Seit September 2013 wird die Verstümmelung weiblicher Genitalien als eigener Straftatbestand gemäß § 226 a Strafgesetzbuch (StGB) eingestuft und kann mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft werden, auch wenn in Deutschland lebende Mädchen im Ausland beschnitten wurden. Für die Aufnahme als eigenen Straftatbestand hatte sich die Frauen Union erfolgreich eingesetzt.

„Die Mauern des Schweigens müssen durchbrochen werden: Dieses grausame Verbrechen mit lebenslangen seelischen und körperlichen Folgen für die Be-troffenen muss aus der Tabuzone ins Licht der Öffentlichkeit geholt werden. Aufklärung und Aufmerksamkeit sind die besten und schärfsten Waffen im Kampf gegen diese furchtbare Menschenrechtsverletzung“, so Sabine Weiss MdB, Mitglied im Landevorstand der Frauen Union Nordrhein-Westfalen und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister.

Die Genitalverstümmelung ist eine barbarische Tortur. Die äußeren Geschlechtsteile werden in der Regel ohne Betäubung teilweise oder ganz entfernt. Als „Instrumente“ kommen häufig rostige Rasierklingen, Scherben oder Steine zum Einsatz, nicht jedes Mädchen überlebt diese Prozedur.

Die Frauen Union Nordrhein-Westfalen setzt ihren Kampf gegen diesen furchtba-ren Ritus fort und fordert mehr Aufklärung und Aufmerksamkeit sowie bessere Prävention im Kampf gegen Genitalverstümmelung. Insbesondere Kinderärzte, Gynäkologen, Hebammen und Geburtshelfer sowie medizinische Fachkräfte benötigen neben einem guten Fachwissen auch eine hohe Sensibilität für die Situation der Frauen und Mädchen.

Viele Frauen, Mütter und Mädchen glauben, nur nach der Beschneidung vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu sein. Zumeist gelten in diesem Umfeld nur beschnittene Mädchen als heiratsfähig. Diese Einstellung gilt für Frauen ebenso wie für Männer. Hier bedarf es einer massiven Aufklärung. Dies gilt insbesondere auch für die Beschneiderinnen. Es muss alles dafür unternommen werden, diese unmenschliche “Tradition “ der Genitalverstümmelung zu beenden.

„Genitalverstümmlung stellt eine Verletzung des Menschenrechts auf körperli-che Unversehrtheit mit schlimmsten körperlichen und seelischen Folgen dar. Keine kulturelle oder religiöse Tradition kann die Genitalverstümmelung rechtfertigen. Neben akuten können sich auch chronische körperliche Komplikationen oder gravierende psychische und soziale Folgen einstellen. Mehr Prävention, bessere Aufklärung und niedrigschwellige Hilfsangebote für gefährdete Mädchen sind wichtige Maßnahmen, um Genitalverstümmelung zu verhindern“; so Elke Duhme, Stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen.

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