Frauen Union Nordrhein-Westfalen anlässlich des Internationalen Tages gegen den Menschenhandel

29.07.2019

„Menschenhandel ist moderne Sklaverei zu Lasten von Frauen und Mädchen im 21. Jahrhundert“

„Tagtäglich findet Menschenhandel statt. Tagtäglich auch in Deutschland, in Nordrhein-Westfalen. Tagtäglich betrifft der Menschenhandel vornehmlich Mädchen und Frauen zum Zweck der sexuellen Ausbeutung. Nur, weil das Thema so gut wie gar nicht mehr medial präsent ist, heißt es nicht, dass sich der Menschenhandel erledigt hat. Auch im 21. Jahrhundert gibt es noch moderne Sklaverei zu Lasten von Mädchen und Frauen. Der ‚Internationale Tag gegen den Menschenhandel‘ am 30. Juli macht die gravierenden Menschenrechtsverletzungen, die mit dem Handel der ‚Ware Mensch‘ einhergehen, präsent,“ so Ina Scharrenbach, Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen.

Nordrhein-Westfalen (76 Verfahren) gehört neben Berlin (54 Verfahren) und Niedersachsen (30 Verfahren) unverändert zu den drei Bundesländern, in denen gut die Hälfte der bundesweit geführten Ermittlungsverfahren im Bereich des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung (327 Verfahren bundesweit polizeilich abgeschlossen gemäß Bundeslagebild Menschenhandel 2017) registriert werden. Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung geht fast ausschließlich mit Prostitutionsausübung einher. In knapp einem Drittel der Verfahren waren die Opfer (128) noch minderjährig.

Scharrenbach weiter: „Die Dunkelziffer beim Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist hoch. Die acht vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Fachberatungsstellen leisten eine unerlässliche Arbeit für die Opfer von Menschenhandel. Die Europäische Union und die Bundesrepublik Deutschland dürfen jedoch in ihren Bemühungen zur Beseitigung des Menschenhandels nicht nachlassen. Angesichts weltweiter Wanderungsbewegungen werden gerade viele Mädchen und Frauen auf ihrer Flucht Opfer von Menschenhandel.“

Sabine Weiss, CDU-Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Wesel MdB: „Bildung ist ein Schlüssel im Kampf gegen den Menschenhandel. Dann, wenn die Menschen in der Lage sind, für sich selbst und für die Familie gegebenenfalls den Unterhalt zu verdienen. Und das geht letztlich nur durch Bildung. Frauen dürfen nicht käuflich sein. Und das sehen die Menschen auch so: Wer macht das wirklich freiwillig? Da zweifele ich dran Ich zweifle daran, dass es Frauen gibt, die wirklich freiwillig der Prostitution nachgehen.“
In ihrer früheren Tätigkeit als Rechtsanwältin half Sabine Weiss MdB philippinischen Opfern von Menschenhandel. Hieraus entstand ein privates Hilfsprojekt auf den Philippinen, welches sie seit mehr als 25 Jahren betreut.

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